Im August 2022
1. Die AHV ist stabil! Der K-Tipp hat gerechnet: Die AHV machte im Krisenjahr 2020 ganze 1,94 Milliarden Franken Gewinn, was ein Vermögen von 47,16 Milliarden Franken bedeutet. Das ist mehr als doppelt so viel wie noch vor 20 Jahren.
2. Die Medianrente von Frauen beträgt gerade mal 3 000.- CHF. Jede zehnte Frau in der Schweiz bezieht direkt nach der Pensionierung Ergänzungsleistungen.
3. Jede Frau wird 20 000 Franken an diese Revision zahlen.
4. Wenn wir Lohngleichheit hätten, wäre das Loch in der AHV gestopft.
5. Die Erhöhung des Rentenalters für Frauen ist das Einfallstor für Rentenalter 66 und mehr für alle. Die Initiative der Freisinnigen wird bald zur Abstimmung kommen.
6. Es ist gesamtgesellschaftlich stupid das Rentenalter zu erhöhen. Mit Blick auf die Ü50-Arbeitslosigkeit oder auf die Digitalisierung gibt es einfach keinen Sinn, Menschen noch länger arbeiten zu lassen. Auch darum sind wir gegen jede Rentenaltererhöhung – von Frauen und Männern, von Bauarbeiter:innen und Maler:innen.
7. Eine Studie vom Bund zeigt, dass vor allem die Armen länger arbeiten. Wer es sich leisten kann, geht mit 62 in Rente. Es ist also nicht ein Rentenabbau für Frauen – sondern für arme Frauen.
8. Eine Studie aus Deutschland zeigt zudem, dass die Lebenserwartung vor allem zwischen arm und reich auseinanderklafft. Die reichsten 20 Prozent leben ganze acht Jahre länger als die ärmsten 20 Prozent.
9. Frauen arbeiten auch nach der Pensionierung weiter – einfach nicht im Rahmen einer Erwerbsarbeit. Ganze 160 Millionen Arbeitsstunden leisten Grosseltern mit dem Hüten ihrer Grosskinder. Wenn das Rentenalter der Frauen erhöht wird, schliessen wir die grösste Kita der Schweiz. Wer bei der AHV «Generationenkonflikt » schreit hat nicht verstanden, wie unsere Gesellschaft funktioniert.
10. Ob wir eine AHV haben, die ihren verfassungsmässigen Auftrag erfüllt – nämlich ein Altern in Würde für alle zu ermöglichen – ist einzig die Frage des politischen Willens. Geld hat es genug. Wir können es besser – Nein zur AHV21!
Tamara Funiciello, Mitglied der SP Bern-Nord, Nationalrätin seit 2019