Im Oktober 2019
Wütend. So fühlte ich mich, als mich eine Mutter aus dem Kanton Zug anrief, und mir weinend erzählte, dass sie die Zahnarztkosten ihrer Kinder nicht bezahlen kann, obwohl sie und ihr Mann arbeiten. Wütend, weil gleichzeitig die 300 Reichsten in der Schweiz wieder 60 Milliarden reicher geworden sind. Wütend, weil man uns erzählt, wir hätten kein Geld um die AHV zu sanieren – bei der UBS war es aber kein Problem. Wütend, weil die aktuelle Politik nur den Eigeninteressen einer winzigen Elite dient und die restlichen 99% das tagtäglich zu spüren bekommen. Wütend, weil alle zwei Wochen eine Frau an den Folgen häuslicher Gewalt stirbt, aber die Medien immer noch von einem «Familiendrama» sprechen statt von Femiziden. Wütend, weil wir uns benehmen, als wäre unendliches Wachstum auf einer endlichen Erde möglich.
Deshalb habe ich mich dazu entschieden, am 20. Oktober für den Nationalrat zu kandidieren.
Ich will in einer Gesellschaft leben, in der Rassismus, Sexismus und Homophobie keinen Platz haben. Eine Gesellschaft, in der nicht der Profit an erster Stelle steht, sondern die Bedürfnisse der Menschen und der Umwelt. In der jede Frau sicher nach Hause laufen kann und auch dort sicher ist. In der Kinder gross zu ziehen mehr Wert hat als Waffen zu produzieren. Eine Gesellschaft, in der alle zum Zahnarzt gehen können, in der Bildung wirklich gratis ist und in der Altersarmut nicht mehr existiert. Eine Gesellschaft, die auch an die Generation von Morgen denkt.
Kurz: Ich will eine feministische Gesellschaft für die 99%. Doch alleine kann ich das nicht erreichen. Wahlen alleine verändern keine Gesellschaft, Menschen schon. Wenn wir gemeinsam kämpfen. Ich habe mich entschieden zu kämpfen. Machst du mit?