Im Dezember 2017
185 Millionen Franken will der Kanton Bern abbauen. Bei Bildung, Gesundheit und Arbeitsplätzen – kurz bei den Menschen. Und dies alles wird uns vom bürgerlichen Grossrat als dringende Notwendigkeit verkauft, weil angeblich zu wenig Geld da ist.
Ganz ehrlich? F**k you!
Der Wohlstand der Schweiz beruht auf der bezahlten und unbezahlten Arbeit von Millionen Menschen. Er beruht auf unsere Arbeit. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Betagte betreut und Kinder grossgezogen werden, Schokolade produziert wird und Züge pünktlich abfahren können.
Dennoch werden die Früchte dieser Arbeit unglaublich ungleich verteilt. Denn die Reichen werden immer reicher. Sie schöpfen den Grossteil der erwirtschafteten Erträge ab. Unsere Löhne und unsere Renten hingegen, die bleiben seit langem auf dem gleichen Niveau. Und so sind sie, die 300 Reichsten, letztes Jahr um 60 Milliarden reicher geworden. 60 Milliarden – das ist beinahe das Bundesbudget. Und diese 60 Milliarden werden dann nicht mal richtig besteuert.
So werden die Dividenden der Superreichen nur zu 60% besteuert und Kapitalgewinne zu 0%! Unser Lohn und unsere Renten aber werden zu 100% besteuert.
Das hat nichts mit Gerechtigkeit und Solidarität zu tun. Das hat nichts mit der Gesellschaft zu tun, in der ich leben will. Denn ich, ich will in einer Gesellschaft leben, die sich an den Bedürfnissen der 99% orientiert, statt am Profitstreben des reichsten Prozent.
Eine Gesellschaft, die für alle sorgt, in der alle Platz haben. Diese Gesellschaft, die müssen wir einfordern. Für diese Gesellschaft müssen wir kämpfen. Und wir müssen den Mut haben zu fordern, was uns zusteht – eine Zukunft für alle statt für wenige.
Darum fordert die JUSO als erster Schritt mit ihrer 99% Initiative die gerechte Besteuerung aller Kapitaleinkommen – also zum Beispiel Zinsen und Dividenden – ab 100‘000.- CHF.
Die Mehreinnahmen sollen der Bevölkerung zugute kommen. Wenn wir das reichste Prozent ein Jahr lang gerecht besteuern würden, würde das beinahe reichen, um das Loch in der AHV zu stopfen. Oder wir müssten nicht bei den Prämienverbilligungen sparen. Oder unsere Gefängnisse privatisieren. Oder ein Apartheid Regime bei unseren Unis einführen.
Wir dürfen nie vergessen: es ist eine politische Entscheidung, wie wir in dieser Gesellschaft zusammenleben wollen. Wir müssen nur den Mut finden, es auch wirklich zu tun.
Ich weiss, dass es nicht einfach ist – ich tu es trotzdem.
Tut es auch, es lohnt sich.