für alle statt für wenige

Kinderarmut in Bern


Im Juni 2017

Orientierung und Diskussion mit Mona Baumann Oggier und Felix Wolffers
Montag, 26. Juni, ab 20.30h im Zentrum 44, Scheibenstrasse 44, 3014 Bern
Öffentliche Veranstaltung der SP Bern-Nord, die Platzzahl ist beschränkt,
Nichtmitglieder melden sich bitte auf info@sp-bern-nord.ch an.

Armut ist in der Schweiz relativ unsichtbar – doch es gibt sie.

Betroffen davon sind auch Kinder.

Armut ist auch ein Thema, das den kantonalen Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) nicht zur Ruhe kommen lässt. Zwar beschäftigt sich der umtriebige Regierungsrat nicht unter dieser Bezeichnung mit dem Thema, sondern unter dem Titel «Revision des kantonalen Sozialhilfegesetzes». Darin möchte er mit einer pauschalen Kürzung des Grundbedarfs um 10 Prozent den Ärmsten ans Leder und weicht damit die SKOS-Richtlinien auf. Jungen Erwachsenen und vorläufig Aufgenommen soll der Grundbedarf um bis zu 30 Prozent gekürzt werden. Die Revision des Sozialhilfegesetzes wird laut Experten keine Einsparungen bringen, sondern nur eine Verlagerung der Kosten.

Vor diesem Hintergrund haben wir Mona Baumann Oggier, die Programmleiterin des Frühförderungsprogramms primano und Felix Wolffers, den Leiter des Sozialamts Bern eingeladen und wollen hier im Speziellen das Thema Kinderarmut in Bern beleuchten.

Die Caritas veröffentlichte 2016 einen Bericht zum Thema «Wohin steuert die Schweiz in der Armutspolitik. Eine Standortbestimmung unter spezieller Berücksichtigung der Familienarmut». Der Caritas-Bericht geht von rund einer Viertelmillion Eltern und Kinder aus, die heute unterhalb der Armutsgrenze leben. Mit jedem zusätzlichen Kind würde das Armutsrisiko steigen. Familien mit drei und mehr Kindern seien mehr als doppelt so häufig von Armut betroffen. Aber am stärksten von Armut betroffen seien Alleinerziehende, so die Caritas-Studienverfasser. Gemäss neuesten Berechnung des Bundesamtes für Statistik sei hierzulande jede vierte Familie von Armut betroffen und jede dritte Eineltern-Familie.

Auch wenn die meisten Kinder in der Schweiz in wohlsituierten Verhältnissen aufwachsen, sind in Bern 2’119 Kinder und Jugendliche beim Sozialdienst der Stadt Bern angemeldet (BFS, 2015). Als arm gelten Kinder, wenn sie in einem Haushalt aufwachsen, der nicht über ausreichend finanzielle Mittel verfügt (soziales Existenzminimum SKOS), um auf bescheidenem Niveau am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.

Felix Wolffers wird uns über die aktuelle Berner Zahlen- und Faktenlage informieren und aufzeigen, welche Auswirkungen die kantonale Teilrevision des Sozialhilfegesetzes auf die Stadtberner Verhältnisse haben könnte. Welchen Einfluss das Frühförderprogramm primano auf die Entwicklung von Kindern hat, darüber wird uns Mona Baumann Oggier, Programmleiterin von primano ins Bild setzen.

Wir freuen uns auf eine interessante Diskussion!

Katharina Altas und Rebekka Kurer,
im Namen des Vorstands SP Bern-Nord