für alle statt für wenige

Aus- und Weiterbildungen fördern!


Im März 2018

Die Arbeitnehmenden mit einem Weiterbildungsfonds weiterbringen

Laut einer Studie der HSG St. Gallen wurden seit Aufgabe der Euro-Untergrenze rund 100‘000 Jobs vernichtet. Der Trend zum Stellenabbau scheint auch ausserhalb des Exportzweiges weiterzugehen. Dies haben die jüngsten Vorgänge bei der Depeschenagentur sda eindrücklich bewiesen. Wenn auch die Entscheide zum Abbau aus anderen Gründen gefällt wurden, so hat jeder Stellenabbau eines gemein: Leidtragende sind immer die Arbeitnehmenden, insbesondere die Direktbetroffenen.

Nun wird der Entscheid zu einem Stellenabbau gefällt. Elegant verpacken die Geschäftsführer die knallharte Botschaft in sanfte Floskeln. Davon kann sich niemand etwas kaufen.

Viele landen nach erfolgter Kündigung in der Arbeitslosigkeit. Durch die vielen Entlassungen sind die Betroffenen nicht alleine. Dies mag vielleicht bei der Bewältigung der Formalitäten und der psychischen Belastung helfen.

Doch die Aussichten auf einen neuen Job werden nicht besser. Im Gegenteil: Durch die hohe Nachfrage an Jobs in ähnlichen Funktionen steigt die Zahl an Bewerbungen um eine Stelle. Die Chance für eine Zusage ist also gering.

In einer solchen Situation appellieren bürgerliche Politiker nicht selten an die Eigenverantwortung und fordern dazu auf, Weiterbildungen zu besuchen. In der Realität ist dies jedoch kaum umzusetzen. Denn der Besuch einer Weiterbildung ist mit einem hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden. Firmen sind vielfach nicht bereit, den Arbeitnehmenden mittels Kostenübernahme oder zeitlicher Freistellung entgegenzukommen. Wer familiären Verpflichtungen nachgehen muss, kann eine Aus- oder Weiterbildung kaum stemmen.
In der Tat würde der Besuch von Aus- und Weiterbildungen die Chancen um einen Job erhöhen. Man muss also mit allen Mitteln versuchen, den Besuch von Aus- und Weiterbildungen zu fördern. Die Gewerkschaften haben unlängst gefordert, mit einem Fonds – finanziert von der öffentlichen Hand aber auch mittels Beiträge der Arbeitgeber und Arbeitnehmenden – die Aus- und Weiterbildung zu fördern. So können alle davon profitieren. Die öffentliche Hand, die Wirtschaft und die Arbeitnehmenden!

Ivan Kolak, Kandidat Grossrat (SP)